|
|
|
Nikolaus /
Nikolaustag |
|
Sie sind hier:
Deutsche Feste, Feier- und Brauchtumstage > Nikolaus
/ Nikolaustag > Geschichte / Ursprung |
|
Geschichte / Ursprung |
Es gibt keine gesicherten Daten
über die Herkunft des Heiligen Nikolaus oder über die Zeit, in der er lebte und wirkte.
Es haben sich nämlich die Geschichten bzw. Lebens-Taten von zwei Männern namens Nikolaus
zu einer verbunden: die Geschichte des heiligen Nikolaus, Bischof von Myra, der heute am
6. Dezember die Kinder fragt, ob sie auch brav gewesen sind, und die des Abtes des
Klosters Sion und Bischof von Pinara in Kleinasien (+ 564).
Sicher ist nur, daß es einen Bischof von Myra gab, der Nikolaus genannt wurde. Vielleicht
war dies aber nicht einmal sein richtiger Name, es könnte vielmehr auch eine Art
Ehrenbezeichnung gewesen sein. Denn das griechische Wort "nikos" heißt
"Sieg", "laos" bedeutet "Volk". Der Name könnte also eine
Umschreibung für jemanden sein, der das Böse besiegt hat und dem Volk zeigt und vorlebt,
wie das Gute der Sieger bleibt. Auf den Bischof von Myra könnte diese Bescheibung
zutreffen, da er das Christentum gegen den Artemis-Kult verteidigte.
Nikolaus soll um 270 oder 280 in Patra (Patara) geboren und am 6. Dezember 345 gestorben
sein. Letzteres ist aber wahscheinlich auch nur eine der vielen Legenden, die sich um ihn
ranken. Vermutlich starb er irgendwann zwischen 342 und 347.
Der Heilige Nikolaus, der am 6. Dezember gefeiert wird, war ein sehr frommer Mann. Er
wurde zunächst Priester. Nachdem er zum Priester geweiht worden war, verschenkte er sein
- für die damalige Zeit - großes Vermögen an die Armen. Später wurde er Abt. Nach
einer Pilgerfahrt ins Heilige Land wurde er um die Wende des 4. Jahrhunderts zum Bischof
vom Myra gewählt. Myra ist etwa 60 km vom Patra entfernt. Der Ort liegt in der heutigen
Türkei, an der Mittelmeerküste, und heißt heute offiziell Kale, umgangssprachlich wird
er Demre genannt. In Demre befindet sich noch eine alte Nikolauskirche, in der heute ein
Nikolaus-Museum untergebracht ist. In die restaurierten Unterkirche von Demre kommen jedes
Jahr zahlreiche Wallfahrer, um den zerbrochenen Sarkophag des Heiligen Nikolaus zu sehen
und zu verehren.
Während der Herrschaft des römischen Kaisers Galerius (305-311) (Mit-Kaiser neben
Konstantin dem Großen (306-337)) wurde Nikolaus seit etwa 310 im Kerker gefangen gehalten
und schwer misshandelt. Nach dem Ende der Christenverfolgung (durch Kaiser Konstantin, der
am Schluß sogar zum christlichen Glauben übertrat und das Christentum zur Staatsreligion
machte) und seiner Befreiung war er einer der Teilnehmer des Konzils von Nizäa (325).
Dort soll er nicht der einzige Bischof gewesen sein, der die Spuren der Christenverfolgung
in Form von schlimmen Narben am Leib trug.
Nikolaus wurde schon früh wegen seiner Güte und Großzügigkeit verehrt. Ausgehend von
der Verehrung in Myra, war er bereits im 6. Jahrhundert ein berühmter Heiliger der
griechischen Kirche. Noch heute ist er der am häufigsten auf Ikonen dargestellte Heilige.
Außerdem gehört er zu den 14 "Nothelfern", die von den Gläubigen seit
Jahrhunderten in besonders schwierigen oder schlimmen Situationen angerufen werden.
Seit dem 8. Jahrhundert wurde er auch in Rom verehrt. Seine Geschichten und Legenden
wurden von Thephanou (959/960-991), der Tochter des griechischen Kaisers, nach Rom
gebracht, als sie dort 972 den späteren römisch-deutschen Kaiser Otto II. (973-983)
heiratete. Zunächst wurde Nikolaus nur in den Klöstern verehrt, ab etwa 1000 verehrte
ihn auch das Volk. Für dieses war Nikolaus, ganz wie der Heilige Martin, ein
herausragendes Beispiel für Frömmigkeit und Nächstenliebe.
In der Folgezeit wurden zahlreiche Kirchen nach dem Heiligen Nikolaus benannt, allein in
der Zeit vom 11. bis zum 16. Jahrhundert ca. 2200 Stück.
Die Reliquien des Heiligen Nikolaus wurden am 8. Mai 1087 nach Bari (Italien) gebracht
(manche sagen, sie seien von Kaufleuten gestohlen und nach Bari gebracht worden), um sie
vor den Sarazenen zu schützen. Diese hatten den Byzantinern im Jahr 1071 eine bedeutende
Niederlage zugefügt, woraufhin auch die Bevölkerung von Myra in die Berge geflohen war.
Die Reliquien des Heiligen Nikolaus drohten verloren zu gehen.
In Bari werden sie noch heute in der Basilika St. Nicola, die 1089 von Papst Urban geweiht
wurde, verehrt. Das Ereignis der Übertragung dieser Reliquien wird am 9. Mai gefeiert.
Manche Pilger wollen gesehen haben, daß Myrrhe aus den Reliquien hervor kommt.
Daß der Heilige Nikolaus sehr beliebt war und ist, zeigt sich in seinen zahlreichen
Darstellungen, nicht nur auf Ikonen, sondern auch auf Kirchenfenstern und Bildern.
In frühen mittelalterlichen Darstellungen ist er in der einfachen Tracht der Bischöfe
gekleidet, seit dem 15. Jahrhundert wird er mit der Mitra (Bischofsmütze) und drei
goldenen Kugeln dargestellt. In Deutschland wurden statt der Kugeln häufig als Attribute
drei Brote oder drei Äpfel gezeigt, manchmal auch drei Knaben, ein Anker, drei Steine,
ein Pökelfaß oder ein Schiff.
Nikolaus ist Schutzheiliger unter anderem der Bäcker, Fischer, Seefahrer, Brückenbauer,
Metzger, Küfer, Weinhändler, der Alten und Kinder sowie der Pilger und der Reisenden -
und natürlich der Kinder. Er ist Patron unter anderem von Sizilien, Rußland und
Griechenland und in der Gestalt des "Väterchen Frost" auch von Russland.
Zahlreiche Städte haben den Heiligen Nikolaus als Schutzheiligen, zum Beispiel Venedig
und Meran.
Für die russisch-orthodoxe Kirche ist er von besonderer Bedeutung. |
|
|
Legenden
Um den Heiligen Nikolaus ranken sich zahlreiche Legenden, die von seiner Güte berichten.
In vielen Legenden agiert Nikolaus heimlich und wird von den Bechenkten oder den Menschen,
denen er hilft, nicht erkannt oder gesehen. Dies ist eine Verbindung zu der Beschenkung
der Kinder in der Nacht vor dem Nikolaustag - auch hier kommt Nikolaus heimlich nachts,
wenn alle Kinder schlafen.
Nikolaus rettete die Stadt Myra vor einer schlimmen Hungersnot, indem er von jedem Schiff,
das mit Getreide beladen auf dem Weg nach Rom zum Kaiser unterwegs war, 100 Scheffel
Getreide erbat. Er versprach den Getreidehändlern, daß er dafür beten werde, daß bei
der Ankunft kein Getreide fehlen würde - und tatsächlich, als Schiffe Rom erreichten,
war die Ladung wieder komplett. In Myra konnte lange von dem Getreide gelebt werden, es
war sogar genug da, um einen Teil auszusähen und sie Felder wieder bestellen zu können.
Er soll auch Kinder aus Myra vor einer Entführung durch Seeräuber gerettet haben.
Er befreite drei Feldherren, die in Konstantinopel zu Unrecht angeklagt und sogar zum Tode
verurteilt worden waren. Nachts erschien er dem Kaiser im Traum, bat um ihre Befreiung und
droht für den Fall der Hinrichtung mit Gottes Rache. Eine Abwandlung dieser Legende
berichtet, daß er in letzter Minute das Schwert des Henkers ergriff und so den Tod der
Unschuldigen verhinderte. (Dies ist die wohl bekannteste und älteste Nikolaus-Legende.
Sie stammt aus dem 5. oder 6. Jahrhundert und wird auch "Stratelaten-Legende"
genannt, von griech. "Stratelatoi"= Feldherren. Eine Besonderheit dieses Wunders
ist, daß Nikolaus es noch zu Lebzeiten bewirkt haben soll.)
Außerdem erweckte er drei Schüler wieder zum Leben, die in ein Salzfass gefallen und vom
Metzger bereits eingepökelt und zerteilt worden waren. (Diese Geschichte entstand
vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert in Nordfrankreich.)
Er half auch einer armen Familie mit drei Töchtern. Der Vater hatte kein Geld, um seinen
Töchtern eine Aussteuer zu bezahlen und daher konnten die Schwestern nicht heiraten. Der
verzweifelte Vater hatte schon erwogen, die Mädchen in die Prostitution zu schicken!
Nikolaus schenkte der Familie heimlich Geld, das er nachts heimlich durch das Fenster und
den Schornstein warf. Das durch den Schornstein geworfene Geld soll übrigens in
Strümpfen, die im Kamin zum Trocknen aufgehängt waren, gefallen sein - vermutlich kommt
daher der Brauch, daß in manchen Ländern die Geschenke in Strümpfe gesteckt werden (zum
Beispiel in den USA an Weihnachten, da es dort den Brauch des Nikolaustages am 6. Dezember
nicht gibt). Die Mädchen konnten heiraten und wurden so vor einem Leben in Schande
bewahrt.
Er rettete drei Pilger, die mit ihrem Schiff aufgrund eines schweren Sturmes in Seenot
geraten waren. Die Männer hatten auf ihrem Schiff heiliges Öl und waren unterwegs von
Ephesus zu einer Kapelle, in die sie das Öl bringen wollten. Nikolaus sorgte dafür, daß
sich der Sturm legte und brachte das Schiff sicher in den Zielhafen. |
+ Nikolaus / Nikolaustag +
|
Druckansicht |
|
|
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|