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Sylvester /
Silvester |
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Brauchtum |
Zu Silvester haben sich eine
Vielzahl an besonderen Bräuchen herausgebildet, von denen die meisten auch heute noch
praktiziert werden. Einige "gehören einfach dazu" - ohne sie wäre Silvester
nicht, was es ist. |
"Guten Rutsch"
Einer der typischsten Silvesterbräuche überhaupt ist, daß man lieben Mitmenschen
"einen guten Rutsch ins neue Jahr" wünscht.
Der "Rutsch" ist allerdings nicht wörtlich gemeint. Vielmehr stammt das Wort
aus der Gaunersprache ("Rotwelsch") bzw. aus dem Hebräischen und bedeutet
"Rosch" (= "Anfang"). |
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"Pros(i)t Neujahr"
Wünscht man seinen Mitmenschen um Mitternacht, während mit einem Glas Sekt oder
Champagner angestoßen wird. "Prosit" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet
"es möge gelingen". |
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Gute Vorsätze
Oft wird der Jahreswechsel zum Anlass genommen, gute Vorsätze für das neue Jahr zu
fassen, wie z. B. mehr Sport treiben, weniger Fernsehen, aufhören zu rauchen, mehr Zeit
für die Familie haben. Wahrscheinlich werden aber nur die wenigsten guten Vorsätze
umgesetzt. |
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Bleigießen
Bleigießen ist besonders bei Erwachsenen ein beliebter Partyspaß. Man legt eine
vorgeformte Bleifigur auf einen Löffel und schmilzt sie über einer Kerzenflamme. Die
geschmolzene Masse kippt man schnell in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Dann hält man
die erstarrte Masse gegen das Licht und versucht, entweder in ihrem Schatten oder in der
Figur selbst eine neue Figur zu erkennen, die dann gedeutet wird und die etwas über das
neue Jahr aussagen soll.
Einige der "neuen" Formen und was sie bedeuten :
Anker: Du wirst bald auf eine Reise gehen.
Blumen: Die Freude ist auf deiner Seite.
Drachen: Du wirst deine Gegener besiegen.
Elefant: Du bist der Größte.
Fisch: Du hast Glück im Spiel.
Flugzeug: Du hast besondere Pläne.
Geweih: In der Liebe gibt es eine Enttäuschung.
Hexe: Hast du viele Feinde?
Jagdhorn: Vergnügen ohne Ende.
Käfer: Du bist bescheiden.
Krone: Du wirst reich.
Laterne: Du wirst eine Erleuchtung erleben.
Löwe: Du hast viele Freunde.
Nagel: Ein Wunsch geht in Erfüllung.
Nest: Du hast eine glückliche Familie.
Palme: Du machst eine weite Reise.
Pantoffel: Die Heirat ist eine gute Entscheidung.
Schere: Du wirst nicht Not leiden.
Schmetterling: Dein Glück ist unbeständig.
Vogel: Das Hoffen hat sich gelohnt.
Waffe: Stolz und Ehre sind dein.
Weinstock: Ist da ein Baby im Anmarsch? |
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Feuerwerk
Silvester ohne Feuerwerk wäre undenkbar - die typischste Tradition.
Die "Knallerei" in der Silvesternacht hat ihren Ursprung in dem alten
Aberglaube, mit möglichst viel Lärm böse Geister fernhalten zu können.
siehe Feuerwerk |
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Glückssprung
Wenn die Kirchglocken Mitternacht schlagen, springt man mit dem ersten Schlag von einem
Stuhl oder einer kleinen Mauer ins neue Jahr. Der Sprung symbolisiert das Verlassen des
alten Jahres und einen Eintritt in das neue Jahr voller Tatendrang und Elan. |
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Glückbringende
Neujahrssymbole
Da viele an das Motto glauben "wie das neue Jahr beginnt, so wird das ganze
Jahr", hat sich der Brauch durchgesetzt, an Silvester ein symbolisches Geschenk zu
machen, welches dem Beschenkten Glück bringen soll:
Glücksschwein (häufig aus Marzipan)
Das Schwein gilt schon immer als glücksbringend sowie als Symbol für Wohlstand und
Fruchtbarkeit. Die alten Griechen benutzten Schweine als Opfertiere für Demeter, die
Göttin des Ackerbaus. Auch die Germanen ehrten dieses Tier. Der wilde Eber war das
heilige Tier der germanischen Götter und die Göttin Freya (auch Frija oder Frigga -
Göttin der Liebe und Ehe) trug sogar den Beinamen "Sau" (Syr).
In diesem Zusammenhang steht auch der Brauch, am Neujahrstag Schweinefleisch zu essen
(z.B. Kasseler oder Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei), damit man das Jahr über
Glück hat (wohingegen es bei einer Geflügelspeise davonfliegt) und das Geld (=
Sauerkraut) nicht ausgeht.
In früheren Zeiten gab es nur selten Fleisch zu essen und wer ein Schwein hatte, wurde
häufig schon alleine deshalb als reich und glücklich betrachtet.
Eine weitere traditionelle Neujahrsspeise ist die "Neujahrsbrezel" aus Hefeteig.
Marienkäfer
Der Marienkäfer wird auch Glückskäfer oder Herrgottskäfer genannt. Er gilt seit dem
Mittelalter als Glück bringend, seit er der Gottesmutter Maria geweiht wurde (daher der
Name "Marienkäfer"). Dem Volksmund nach soll es Unglück bringen, wenn man ihm
etwas zuleide tut oder ihn tötet. Wenn er rot ist und sieben Punkte hat, soll er Hexen
und Unglück bannen.
Glückspfennig (Glückscent)
Der gefundene Pfennig symbolisiert etwas Kleines, aus dem aber etwas Großes hervorgehen
kann. Daran erinnert auch das Sprichwort: "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler
nicht wert."
Früher waren die Pfennige aus Kupfer, was gegen bösen Zauber helfen sollte. Die Pfennige
symbolisierten die Tauftaler oder Weihgroschen, die zum Schutz vor Hexen und allem Bösen
an Haus- und Stalltüren genagelt wurden. Außerdem wurde das Element Kupfer der Venus
zugeordnet. Daher wurde dem Pfennig auch nachgesagt, er steigere die Liebesfähigkeit.
Viele Menschen dachten, wenn sie einen Pfennig in der Hosentasche bei sich trügen, seinen
sie vor Betrug, zum Beispiel beim Handel, geschützt.
Glücksklee
Die Symbolkraft des vierblättrigen Kleeblatts geht zurück auf seine Form: sie erinnerte
die Christen an ein Kreuz und damit an die Verheißung der Auferstehung.
Genau wie das Glück etwas nicht alltägliches ist, so ist auch ein vierblättriges
Kleeblatt (im Gegensatz zum dreiblättrigen) ungewöhnlich und selten.
Ähnlich wie bei den Hufeisen darf auch ein vierblättriges Kleeblatt nicht gesucht,
sondern muß gefunden werden. Außerdem bringt es dem Finder nur Glück, wenn er es
verschenkt.
Das vierblättrige Kleeblatt schützt nicht nur vor Bösem, es soll auch Mädchen, die es
unter ihr Kopfkissen legen, ihren zukünftigen Ehemann im Traum zeigen. Diese hellsichtig
machende Wirkung geht aber noch weiter. Wer ein vieblättriges Kleeblatt findet, kann auch
den wahren Charakter eines anderen erkennen. Besondere Kraft soll das Kleeblatt erhalten,
wenn es ohne Wissen des Priesters unter dem Altartuch versteckt und dreimal die Messe
darüber gelesen wird: dann hilft es gegen fast alles, sogar gegen Verletzungen und
Blitzschlag!
Hufeisen
Der Glaube, daß Hufeisen Glück bringen, ist in der ganzen Welt verbreitet, insbesondere
jedoch in Deutschland. Aber nur ein gefundenes Hufeisen bringt Glück, man darf es nicht
suchen. Damit hängt vermutlich der Ausdruck zusammen, daß man sein Glück nicht
herausfordern soll. Besonderes Glück ist dem beschert, der ein Hufeisen mit mindestens
drei Hufnägeln daran findet. Das Hufeisen muß mit der Öffnung nach unten gehalten
werden, damit das Glück aus ihm herauslaufen kann. Andere sind allerdings der Meinung,
man müsse das Hufeisen mit der Öffnung nach oben aufhängen, damit das Glück
hineinfallen kann. Traditionell wurden Hufeisen an Silvester aufgehängt, damit man im
nächsten jahr Glück hatte.
Die große Bedeutung des Hufeisens als Glücksbringer geht auf verschiedene Ursprünge
zurück.
Eine Erklärung geht zurück auf den heiligen Dunstan, einen geschickten Hufschmied. Als
er einmal die Hufe des Teufels beschlagen sollte, schlug er so fest zu, daß es selbst dem
Teufel zuviel wurde und er um Gnade bettelte. Dunstan ließ aber erst nach, als der Teufel
versprochen hatte, die Seelen all derer zu verschonen, die ein Hufeisen trugen.
Nach einer weiteren Erklärung ist das Hufeisen deshalb so bedeutsam, weil es
stellvertretend für die Pferde stand. Pferde waren sehr bedeutsam, Wotan, dem
germanischen Gott der Extase und der Erkenntnis, wurden zum Beispiel Pferde als Opfer
dargebracht. Seit die Menschen begannen, Pferde als Nutztiere zu halten und ihre Hufe zu
beschlagen, war das Hufeisen für alle Völker sehr symbolträchtig, die im Krieg und bei
der Arbeit auf Pferde angewiesen waren.
Fliegenpilz
Die Bedeutung des Fliegenpilzes als Glücksbringer geht auf einen alten Volksglauben
zurück. Dieser stellt den Fliegenpilz in Zusammenhang mit Hexen und Zauberern, allerdings
sowohl in einen positiven als auch in einen negativen Zusammenhang - je nach dem, ob ihre
Künste und Fähigkeiten gebraucht wurden oder nicht.
Schon bei den Germanen hatte der Fliegenpilz eine besondere Bedeutung. Der Sage nach ist
Wotan, der germanische Obergott sowie Gott der Extase und der Erkenntnis, für seine
Entstehung verantwortlich. Jedes Jahr zur Wintersonnenwende reitet Wotan mit seinem
Gefolge durch die Wolken. Dort, wo der Geifer seines Pferdes auf den Boden fällt, wachsen
neun Monate später die Fliegenpilze.
Seinen Namen hat der "Fliegenpilz" von der Tatsache, daß man früher einen Sud
aus Fliegenpilzen dazu benutzt hat, um Fliegen anzulocken. Die Fliegen haben davon
getrunken und wurden vergiftet (allerdings meist nicht getötet, sondern durch die
halluzinogenen Gifte des Pilzes nur betäubt). Danach konnte man sie
"entsorgen".
Schornsteinfeger / Kaminkehrer / Kaminfeger / Rauchfangkehrer
Es bedeutet Glück, einem Schornsteinfeger zu begegnen. Noch mehr Glück bringt es, einen
seiner Knöpfe zu berühren. Aber auch der von ihm mitgebrachte Ruß soll vor Gefahren und
Krankheiten schützen.
Dies geht auf die Tatsache zurück, daß man früher froh war, wenn man einem
Schornsteinfeger begegnete. Um dies zu verstehen, muß man sich die Situation vor einigen
Jahrhunderten betrachten. Im Mittelalter war der Mittelpunkt des Hauses der Herd, der mit
einem Rauchfang aus Holz versehen war. Einen gemauerten Schornstein gab es noch nicht,
allerdings begannen die Menschen, die hölzernen Rauchfänge mit Lehm und mit Steinen zu
verkleiden. Trotzdem war die Gefahr eines Brandes sehr groß, da sich Ruß in den
Rauchfängen ablagerte und entzünden konnte. Das führte häufig zu großen
Brandkatastrophen. Der Schornsteinfeger säuberte den Rauchfang, sodaß die Feuergefahr
eingeschränkt wurde. Als die Menschen dies erkannten, freuten sie sich, wenn sie einem
Schornsteinfeger begegneten, da er Unversehrtheit - und damit Glück - mit sich brachte.
Aber die Arbeit der Schornsteinfeger war noch aus einem zweiten Grund wichtig: war ein
Kamin verstopft, so konnte kein Essen gekocht und nicht geheizt werden. Erst wenn der
Schornsteinfeger den Kamin gesäubert hatte, war dies wieder möglich.
Da die Schornsteinfeger traditionell am Jahresanfang ihre Rechnungen stellten und zu den
ersten gehörten, die den Menschen im neuen Jahr "viel Glück" wünschten, sind
sie "untrennbar" mit Silvester verbunden.
Es gibt noch eine zweite, mystischere Erklärung für die glückbringenden Eigenschaften
des Schornsteinfegers: Der Schornsteinfeger erinnerte wegen seiner schwarzen Tracht an den
Teufel. Daher wurde ihm die Kraft zugeschrieben, den Teufel und mit dessen Hilfe auch
andere Geister zu bannen. |
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Silvesterscherz
In manchen Gegenden hat sich die Tradition des Silvesterscherzes herausgebildet. Dabei
wird, wie am 1. April, anderen ein Streich gespielt. |
+ Brauchtum an Sylvester / Silvester +
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